LEPCO UND GESA
Anfang der achtziger Jahre wurden in Pakistan kaum noch unbehandelte Leprapatienten gefunden. Nur aus dem benachbarten Afghanistan kamen weiter Menschen, die an der Krankheit litten. Fast alle stammten aus dem Hazarajat in Zentralafghanistan. Dr.Pfau ließ einige Afghanen, die teils selbst Leprapatienten gewesen waren, zu LTs ausbilden. 1984 ging sie mit zwei von ihnen nach Malestan in Afghanistan und eröffnete eine Klinik. Inzwischen kamen weitere hinzu. Das afghanische Programm, das jetzt gut 100 Mitarbeiter (im Jahr 2004) beschäftigt, erhielt den Namen LEPCO, eine Abkürzung von "Leprosy Control". 1993 wurde die Kontrolle der Tuberkulose in das Programm aufgenommen. Seit 1986 wurde es von dem Engländer Jon Gibbs-Smith, der selbst Lepratechniker ist, als Koordinator geführt und ausgebaut. Seit 1997 koordinieren europaeäische Ärtzte die Arbeit. Die logistische und administrative Basis von LEPCO befindet sich inzwischen in Kabul.
Das LEPCO-Programm wird derzeit vom Bischöflichen Hilfswerk Misereor, dem Deutschen Caritasverband und der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V. finanziert. Anfang der neunziger Jahre war LEPCO faktisch unabhängig vom Mutterprogramm in Pakistan. Damit stellte sich den Geldgebern die Frage nach der Rechtsform. Eine Eintragung als Verein kam in Afghanistan nicht in Frage. So wurde die "Gesundheitshilfe Afghanistan (LEPCO) e.V." (kurz: GESA) gegründet und 1994 in Würzburg als Verein registriert sowie als gemeinnützig anerkannt. GESA ist als Trägerverein für das Programm LEPCO rechtlich verantwortlich. Die Satzung verpflichtet GESA, sich auf die gleichen Aufgabenbereiche zu beschränken wie LEPCO.